Unsere Augen sind ein Wunder der Evolution. Von den ersten Fotorezeptoren einfacher Wirbeltiere bis zu unserem differenzierten 3-dimensionalen Sehsinn heute sind 600 Mio. Jahre vergangen. Als Tor zur Außenwelt stellt das Auge nicht nur einen unserer zentralen Sinne dar, sondern es ist auch eines unserer komplexesten Organe. Dabei vermittelt das Auge mehr Eindrücke als jedes andere Sinnesorgan. Pro Sekunde nehmen die Augen 10 Millionen Informationen auf und geben sie ans Gehirn weiter. Eine unglaubliche Leistung! Wenn wir einen Blick auf die Funktionsweise der Augen werfen, hilft der Vergleich mit einer Filmkamera. Genau wie bei einem Kameraobjektiv fällt Licht durch die einzelnen Bauteile des Auges – Hornhaut, vordere Augenkammer, Pupille, Linse und Glaskörper – bis auf die Netzhaut. Dort wird das Licht gebündelt – es entstehen Bilder. Von der Netzhaut wandern diese über den Sehnerv zum Gehirn. Aus der Kombination der Bildeindrücke beider Augen entsteht eine räumliche Vorstellung unserer Umgebung: Wir sehen!
Für das Farbsehen sind Zapfen-Rezeptoren, für das Hell-Dunkel-Sehen dagegen Stäbchen zuständig. Beide befinden sich in der Netzhaut, auch Retina genannt. Der Sehnerv ist ein gewaltiges Bündel aus Nervenfasern und einen halben Zentimeter dick. Netzhaut und Sehnerv sind Teil des Gehirns. Übrigens: Es entstehen spiegelverkehrte Abbildungen unserer Umwelt auf der Netzhaut, welche erst im weiteren Sehprozess richtiggestellt werden.
Nahrung für die Augen
Täglich werden unsere Augen gefordert – oft auch überanstrengt. Übermäßige Bildschirmarbeit, langes nächtliches Arbeiten oder lange Autofahrten lassen uns schnell augenmüde werden. Um ihre Aufgabe erfüllen zu können, braucht z. B. die Netzhaut das Sehpurpur Rhodopsin, das aus Vitamin A und seiner Vorstufe Beta-Carotin gebildet wird. Neben Karotten sind auch Heidelbeeren reich an Vitamin A. Omega-3-Fettsäuren unterstützen eine gesunde Sehkraft. Sie kommen u. a. in Fischen und Leinöl vor. Schutz vor oxidativem Stress, wie er u. a. durch zu starkes UV-Licht entstehen kann, bieten die Radikalfänger Vitamin C und E sowie das besonders stark wirksame Astaxanthin.
Pollenallergie: wenn kein Auge trocken bleibt
Gerade im Frühjahr ist das Auge durch Pollenflug von Allergien betroffen. Die überschießende Reaktion des Immunsystems zeigt sich durch Reizungen der Bindehaut mit juckenden, geröteten und tränenden Augen. Hier helfen Tropfen mit entzündungshemmenden Wirkstoffen und dem körpereigenen Baustein Hyaluron. Wichtig ist, dass die Tropfen keine Konservierungsmittel enthalten. Oft empfiehlt es sich, schon vor der Pollensaison mit der Therapie zu beginnen.